Bayer Leverkusen: Wer sein Saisonziel vier Spieltage vor Ende der Saison fixiert hat, der kann sich glücklich schätzen. Insofern besaß das schmucklose 1:1 beim 1. FC Köln durchaus eine positive Note für Bayer Leverkusen. Dank der Pleiten des FC Schalke und des FC Augsburg ist die „Werkself“ nicht mehr von Platz vier zu verdrängen – die Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League ist erneut gesichert, zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren bekommt Bayer auch in der kommenden Saison die Gelegenheit, sich mit den Großen Europas zu messen. Bernd Leno – in Köln Garant des Punktgewinns – drückte allerdings direkt aus, was vorherrschende Meinung ist in Leverkusen: „Wir wollen sehen, dass wir um die Qualifikationsspiele herumkommen“. Im Klartext: Das Ziel ist erreicht – doch jetzt geht es erst richtig los! Bayer will Dritter werden, muss Borussia Mönchengladbach abhängen, um auf dem weg in die Königsklasse dem möglichen Stolperstein der Qualifikation zu entgehen. Das Restprogramm allerdings ist zunächst einmal nicht dazu angetan, puren Optimismus zu verbreiten. Die beiden nächsten Gegner heißen Bayern München und Borussia Mönchengladbach – viel schwerer kann es für den Werksklub nicht kommen.
Bayern München: Bayern kontrollierte, die Hertha verteidigte tief in der eigenen Hälfte. Die Gäste zogen sich meist mit zehn Mann hinter den Ball zurück, die beiden Viererketten standen sehr dicht beieinander und verengten den Bayern so geschickt die Räume. In der Offensive beschränkten sich die Berliner auf schnelle, häufig lange Bälle gegen gewohnt hoch stehende Münchener. Bayern spielte sich – vor allem über die Außen – in der gegnerischen Hälfte fest, schaffte es aber bis zur 63. Minute nicht, eine zwingende Chance zu erspielen. Zum einen, weil es dem FCB an Dynamik und Einfallsreichtum fehlte; zum anderen, weil die Hertha klug und konsequent verteidigte. In der zweiten Hälfte reagierte Trainer Guardiola: Er formte ein 4-1-4-1, wobei die Außen Kurt und Götze ständig rochierten. Rode verteidigte nun links, Weiser rechts. Bei den Berlinern wechselten die agilen Schulz und Haraguchi die Seiten. Ersterer hatte die Riesenchance, scheiterte aber an Neuer. Als Lahm dann den Spielaufbau übernahm, Schweinsteiger auf die Acht rückte und Thiago mitwirkte, erhöhten die Bayern den Druck. Sie kamen nun zu Chancen und dank Weisers Slalom durch vier Herthanern hindurch zum Siegtor. Aufgrund der letzten 20 Minuten ein verdienter Sieg.
Mein Tipp: Sieg für Bayern!